Nichts als Spesen

■ Reagan schließt das Irangate–Kapitel

Das Spektakel ist zu Ende. Wohlwissend, daß es ihn nichts kostet, übernahm der große Kommunikator großspurig die Verantwortung für die mörderische Geheimpolitik seines „Secret Teams“. Der Kongreß ist zufrieden gestellt, das Publikum reagiert gelangweilt. Dank des Konsensus konservativer Demokraten und Republikaner im Kongreß bleibt Reagans „mutiger“ Schritt ohne Konsequenz. Daß ihre Großmacht sich von „Teppichhändlern“ über den Tisch ziehen ließ, bei Olscheichs um Hilfe für die Contras bettelte und illegal sinnlose Kriege unterstützte, läßt diese Politiker kalt, solange ihr Großmachtdünkel nicht zu sehr Schaden leidet. Niemand zieht den Präsidenten für seine Geheimpolitik zur Verantwortung. Obwohl die Reagan–Regierung seit Regierungspolitik durchzusetzen. Trotz Contragate und Contadora–Friedensinitiative ist die offizielle Contra–Hilfe nicht vom Tisch. Trotz (oder wegen?) Irangate gelingt es Reagan, den Flottenaufmarsch im Persischen Golf durchzusetzen und den Konflikt im Golf zu eskalieren. Trotz Reagans Krise übernehmen die Demokraten nicht die Initiative bei den Rüstungskontroll– und Abrüs dank der konservativen Demokraten die Krise überstanden hat. Michael Fischer