Umweltschützer kritisieren den Zustand des Wattenmeeres

Hamburg (ap) - Eine Verschlechterung der Schutzsituation im deutschen Wattenmeer seit der Einrichtung der beiden Nationalparks in Schleswig–Holstein und Niedersachsen haben Umweltverbände beklagt. Den „wenigen Fortschritten“ seit der Einrichtung der Schutzgebiete vor knapp zwei Jahren stünden „echte Verschlechterungen“ gegenüber, sagten Vertreter des World Wildlife Fund (WWF), des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland und des Deutschen Bundes für Vogelschutz am Dienstag in Hamburg. Nach Angaben der Umweltschützer wird der Naturschutz in den „Nationalparks Wattenmeer“ vor allem durch eine intensive Herzmuschelfischerei, militärische Schießübungen, wachsenden Tourismus und die Suche nach Gas und Öl im Wattenmeer gefährdet. Die Verbände kritisierten vor allem eine Genehmigung, die dem Energieversorgungsunternehmen Preussag die Ölsuche im niedersächsischen Wattenmeer gestatte. Die bevorstehende Ölförderung vor der schleswig–holsteinischen Küste, wo ein Firmenkonsortium eine Förderinsel baute, hätten bereits gezeigt, wie „der Nationalparkgedanke ausgehöhlt“ werde. Auch die zunehmende Erschließung noch unberührter Teile des Wattenmeeres für den Tourismus bedeute eine Gefahr für die einzigartige Tierwelt.