„Lohn zum Leben“

■ Daimler greift in Südafrika zu Massenentlassungen

Daimler hat mit der Kündigung der gesamten schwarzen Belegschaft des südafrikanischen Zweigwerks in East London erneut unter Beweis gestellt, wie wenig von Beteuerungen bundesdeutscher Firmen zu halten ist, sie würden die schwarzen Südafrikaner fair behandeln. Das frühkapitalistische Gebaren der Untertürkheimer zeigt stattdessen, wie sehr sich die in Südafrika engagierten Unternehmen die zuletzt im großen Minenstreik erprobten Arbeitskampfmethoden des Apartheid–Systems zunutze machen. Die Massenkündigung ist der offensichtliche Versuch der Unternehmensleitung, die wachsende Macht der jungen Metallarbeitergewerkschaft NUMSA zu brechen. Die erst im Juli gegründete zweitgrößte Industriegewerkschaft im Dachverband COSATU hatte den bekannten Hersteller von Luxuswagen bewußt zum Ausgangspunkt der landesweiten Kampagne „Lohn zum Leben“ ausgewählt. Die schwarzen Arbeiter wollen nicht mehr lediglich überleben, sie wollen für sich und ihre Familien einen angemessenen Lebensst Betrieb gedrängt zu werden und dadurch ihre Basis zu verlieren. Trotz weltweiter Proteste halten bundesdeutsche Firmen dem Apartheid–Regime nach wie vor die Stange, füllen gar von Konzernen anderer Länder hinterlassene Lücken. Ermöglicht wird dieses Verhalten auch durch bundesdeutsche Gewerkschaften, die sich eher als Vermittler zwischen den AUTOR_________: Michael Fischer