Rastatt: „Herbe Niederlage“

Stuttgart (taz) - Als herbe Niederlage bezeichnete gestern ein Vertreter des Rastätter Aueninstituts den zwischen verschiedenen Umweltverbänden und dem Stuttgarter Umweltministerium erzielten Kompromiß über ökologische Ausgleichsmaßnahmen beim zukünftigen Standort eines Daimler– Benz–PKW–Werks. Das Land Baden–Württemberg hatte sich bereiterklärt, für solche Maßnahmen insgesamt circa 100 Mio. DM aufzuwenden und eine geplante Zubringerstraße durch ein Waldgebiet in einen Tunnel zu verlegen. Zufrieden, so der Vertreter des Aueninstituts, ist außer dem Stuttgarter Umweltministerium niemand mit der jetzigen Lösung. Man habe dem Kompromiß auch nicht deshalb zugestimmt, weil das Land 100 Mio. für Ausgleichsmaßnahmen bereitstellen wolle, sondern deshalb, weil sonst überhaupt keine Lösung des Konflikts möglich gewesen wäre. Ein anderer Standort für das Daimler– Benz–Montagewerk, wie von den Umweltschutzverbänden vorgeschlagen, sei nicht durchsetzbar gewesen. Solange der Vertragstext zwischen Umweltverbänden und Umweltministerium noch nicht unterschrieben ist, will der Bund für Umweltschutz auch darauf bestehen, ein ausdrückliches „Klagerecht für Verbände“ in dem Vertragswerk festzuschreiben. diwi