Aufrüstung der Schweizer Luftwaffe

■ Bft–Aufklärer sollen für den Rückflug präpariert werden

Berlin (taz) - Die Friedensbewegung schweigt. USA und UdSSR geben keine Erklärungen ab. Trotz der bevorstehenden Einigung bei den Mittelstreckenraketen der Supermächte will die neutrale Schweiz an der Nachrüstung von Teilen ihrer Lufteinsatz–Streitkräfte festhalten. Wie am Mittwoch bekannt wurde, plant die Schweizer Milizarmee eine wesentliche Weiterentwicklung ihrer 40.000 Bft–Einsatzkräfte. Demnach soll die Einsatzbereitschaft und Effizienz der Spionageflieger dadurch verdoppelt werden, daß sie auch den Rückflug zum Heimatflughafen antreten können. Die im militärischen Fernmeldebereich eingesetzten und selbst unbewaffneten Flieger sollen auch für den Nachtflug aufgerüstet werden. Im Bft–Dienst der Schweizer Armee arbeiten seit Jahren rund 1.000 Soldaten unter dem Kommando von Oberstleutnant Alfred Teuscher. Dort will man trotz gewisser Navigationsprobleme auf den Einsatz der Flieger nicht verzichten. Der bisher schwerwiegendste Zwischenfall ereignete sich im März 1983, als eine bei der Übung „Zephir“ eingesetzte Bft des Schützenbataillons 147 die österreichische Lufthoheit verletzte und in Innsbruck landete. Die Beziehungen zwischen den Nachbarländern wurden durch den Zwischenfall jedoch nicht getrübt. Und das, obwohl von den Fliegern auch eine erhebliche Umweltbelastung ausgeht, da sie verbrauchten Treibstoff in Intervallen während des Fluges ablassen. klh