: Schneeballsystem
■ Zu den steigenden Spannungen im Baskenland
Jetzt wird aufgeräumt im Baskenland. Nachdem schon seit Jahren immer wieder baskische Flüchtlinge von Frankreich ins Ausland ausgewiesen und - in Absprache mit der spanischen Regierung - in die entlegensten Ecken der Welt verbannt worden waren, werden nun - Kollegialität verpflichtet - Basken dort illegalisiert, festgenommen, werden den Spaniern die nötigen Informationen mit der notwendigen Geschwindigkeit weitergegeben. Im Baskenland setzt sich die Repression nach dem Schneeballsystem fort. Auf Anschlagswellen folgen Verhaftungswellen, nach Inhaftierungen von Etarras wachsen immer neue Militante nach. Nachdem noch vor wenigen Wochen die ETA sowie die spanische Regierung zugegeben hatten, Verhandlungen - Vorgespräche, pardon - geführt zu haben, scheinen sich die Fronten nun wieder zu verhärten. Von politischen Lösungen spricht zur Zeit keiner. Dennoch mag dies nur zwei Seiten einer Medaille darstellen: wer verhandeln will, strebt zuvor eine starke Ausgangsstellung an. Dies gilt für beide Seiten. Allerdings könnte der Versuch, eine starke Verhandlungsposition zu erreichen, so überzogen werden, daß die Verhandlungen selber dadurch gefährdet werden. Und auch daran könnten beiden Seiten einiges Interesse haben. Antje Bauer
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen