Fink war eine Ente

■ Die Öko–Bank will Pluralismus im Aufsichtsrat / Suche nach einer Persönlichkeit aus der CDA

Frankfurt (taz) - Eine heiße Sitzung hatte der Delegiertenrat des Öko–Bank–Vereins am Sonntag in Frankfurt. Auslöser waren Meldungen in den Samstagszeitungen gewesen, die den Berliner Sozialsenator und designierten CDA– Vorsitzenden Ulf Fink als einen Wunschkandidaten der Öko–Banker bei der Besetzung weiterer Führungspositionen präsentierten. Die von dpa verbreitete Nachricht konnte sich zwar nicht entscheiden, ob Fink einen Posten im Aufsichtsrat oder gar im Vorstand angeboten werden solle und enthielt auch gleich die Stellungnahme des Frankfurter Öko– Bank–Sprechers Torsten Martin, es gäbe keine Konzentration auf die Person Fink, sondern allge meine Überlegungen, ob das CDA–Spektrum aus dem Kreis der Treugeld–Geber nicht deutlicher in den Gremien der Bank berücksichtigt werden sollte. Trotzdem sorgte zu Beginn der Sitzung die Stimmung „Fink ante portas“ für Aufregung. Erst nachdem sich die Kritikrunde an vermeintlicher Verselbständigung und Vorentscheidung als überflüssig erwiesen hatte, kam die Versammlung zum Kernpunkt: soll die Öko– Bank bei der Besetzung ihrer Führungsgremien auch die Interessen von CDU–nahen Treugeld–Gebern an Repräsentanz berücksichtigen? Dieses Interesse war bereits früher von einer Gruppe von Treugeld–Gebern eingebracht worden, die die Öko–Bank–Initiative über die CDA in Hessen unterstützt hatte. Nach intensiver Diskussion hat der Delegiertenrat des Öko– Bank–Vereins die Empfehlung an die Öko–Bank–Genossenschaft ausgesprochen, eine Persönlichkeit aus dem Spektrum der Christlich–Demokratischen Arbeitnehmerschaft, der Arbeitnehmervereinigung der CDU, als Mitglied des Aufsichtsrats auszugucken. Wie der Sprecher der Öko–Bank der taz mitteilte, werden die Öko– Banker nun auf die Suche gehen und der Generalversammlung einen entsprechenden Vorschlag machen - mit dem dann auch, anders als im Fall Fink, sicher vorher schon mal gesprochen wurde. Georgia Tornow