Parks unter Verschluß

■ Nach dem Tod von zwei Weißen: Umzäunte Parks und Eintrittsgelder für Schwarze im weißen Teil von Johannesburg

Aus Johannesburg Hans Brandt

Öffentliche Parks in Johannesburg sollen umzäunt werden, nachdem am Wochenende zwei Weiße bei Auseinandersetzungen mit jugendlichen Schwarzen erstochen wurden. Außerdem sollen an Wochenenden und Feiertagen drei Rand (etwa 2,70 Mark) pro Person erhoben, zusätzliche Schutzleute angestellt und der Konsum von Alkohol verboten werden. Es ist nicht ungewöhnlich, daß Tausende von Schwarzen am Wochenende und an Feiertagen aus ihren trostlosen Wohngebieten in die gepflegten Grünanlagen des weißen Johannesburg strömen. Anders als in der Hauptstadt Pretoria sind Parkanlagen hier nicht mehr nur für Weiße reserviert. Am letzten Samstag kamen besonders viele Busse mit Jugendlichen aus Soweto in zwei Parks östlich der Johannesburger Stadtmitte an. Die Besucher brachten große Mengen Alkohol mit. Als die betrunkenen Jugendlichen in der Nähe des Ellis–Park–Sportstadions auf die ebenso angetrunkenen, von einem Rugby–Spiel heimkehrenden weißen Fans trafen, kam es zu Auseinandersetzungen. Zwei Rugby–Enthusiasten wurden erstochen, sechs verwundet. Im Bezuidenhout Park setzte die Polizei nach Beschwerden der weißen Anwohner Tränengas ein, um die Besucher zu vertreiben. Danach wurden in der umliegenden weißen Wohngegend sechs Weiße durch Messerstiche verletzt.