IGBE begrüßt Landtagsbeschluß

■ Gewerkschaften begrüßen Düsseldorfer Große Koalition in Sachen Kohlepolitik als großartigen Schritt

Aus Düsseldorf Walter Jakobs

Als einen „großartigen und mutigen Schritt aufeinander zu“ hat die Gewerkschaft Bergbau und Energie den von SPD und CDU am Mittwoch gemeinsam verabschiedeten Landtagsbeschluß gewertet, der die Unterstützung und Verwirklichung des IGBE–Überbrückungskonzeptes beinhaltet. Die wichtigste Aufgabe von CDU und SPD sei es nun, so IGBE–Chef Meyer, „mit uns jetzt die Verwirklichung unseres Konzeptes durchzusetzen“. Während einer der Hauptadressaten des Konzeptes, der Verein Deutscher Elektrizitätswerke, zu der Forderung nach einer vorübergehenden Reduzierung der Atomenergie zugunsten der Kohle am Donnerstag keine Stellungnahme abgeben wollte, stimmten die beteiligten Parteien den gewohnten Interpretationsstreit sogleich an. Der energiepolitische Sprecher der CDU/CSU– Bundestagsfraktion, Ludwig Gerstein, stellte fest, daß die NRW– SPD sich mit dem Landtagsbeschluß „von ihren Kernenergie– Ausstiegsbeschlüssen von Nürnberg und Bochum verabschiedet hat“. Zu der nun von der NRW– CDU mitgetragenen Forderung nach der zeitweisen Reduzierung der Atomenergie schwieg sich Gerstein allerdings aus. In einem Beschluß der 58 nordrheinwestfälischen CDU–Bundestagsabgeordneten zur Kohle–Politik hatte die Blüm–Truppe Anfang September das Konzept zwar insgesamt begrüßt, die Reduzierung der Atomenergie allerdings als „unrealistisch“ bezeichnet. Die SPD dagegen betont, daß nun endlich die NRW–CDU der Atomstromreduzierung zugestimmt habe und erklärt die mit dem Konzept verbundene langfristige Sicherung und in Aussicht gestellte Steigerung des Atomstroms als nicht existent. Das, so Friedhelm Farthmann gegenüber einer Regionalzeitung, sei keinesfalls festgeschrieben, sondern stelle allenfalls eine Möglichkeit dar. In einem gemeinsam von Farthmann und Rau verantworteten Flublatt will die SPD ihre Interpretation des Beschlusses in der nächsten Woche millionenfach unter die Leute bringen.