Raumfahrt–Großauftrag für Dornier

Friedrichshafen (dpa/taz) - Die Dornier System GmbH (Friedrichshafen), Tochterunternehmen des Luft–, Raumfahrt– und Rüstungskonzerns, hat gegen harte Konkurrenz einen Raumfahrt–Großauftrag aus den USA erhalten. Am Donnerstag unterzeichneten Vertreter von Dornier und dem US–Raumfahrt– und Rüstungskonzern Martin Marietta, Denver (Colorado), einen Vertrag über die Fertigung von Nutzlastträgern für die kommerzielle Trägerrakete „Titan III“. Der Auftrag umfaßt insgesamt 45 Millionen Dollar (rund 85 Mio DM). Der Dornier System–Vorstandsvorsitzende Helmut Ulke wies darauf hin, daß der Auftrag weniger wegen seines kommerziellen Umfanges wichtig sei. Er bedeute vielmehr, daß die deutsche und europäische Raumfahrtindustrie international wettbewerbsfähig sei. Dies könnte für das Unternehmen auch im Hinblick auf das Raketen–Abwehrsystem SDI gemeint sein, mit dem der Auftrag selbst nichts zu tun hat, wie Dornier erklärte. Richard Brakeen, Chef des Titan–Programms von Martin Marietta, sagte, daß zwei europäische und zwei US–Firmen in Konkurrenz zu Dornier gestanden hätten, eine davon sogar eine Tochter von Martin Marietta. Dornier habe die technisch fortgeschrittenste Lösung angeboten.