Feller feuert Franca Magnani

■ Fristlose Kündigung für die Italien–Korrespondentin des Bayerischen Rundfunks

Aus Rom Werner Raith

Die Liquidierung des einstigen ARD–Rundfunkstudios war dem Bayerischen Rundfunk voriges Jahr noch geräuschlos gelungen; ehe die anderen ARD–Anstalten aufwachten, waren die Räume gekündigt, war das Personal entlassen. HR, SDR, SWF und SFB richteten in aller Hast ein neues Studio ein. Der Bayerische Rundfunk und speziell dessen neuer Rundfunk direktor Wolf Feller haben offensichtlich vor allem ein Ziel - die Ausschaltung der Auslandskorrespondentin Franca Magnani. Seine Versuche, die wegen ihres „mutigen Journalismus als Entwicklungshelferin für Rechts– und Freiheitssinn“ 1983 mit dem Fritz–Sänger–Preis ausgezeichnete Italienerin loszuwerden, ziehen sich schon seit Jahren hin - mal wollte er sie mit gut 50 schon pensionieren, mal mittels illegaler Beschäftigungsänderung hinausekeln - doch stets waren die italienischen Gerichte vor. Anhängig sind noch mehrere Prozesse, u.a. wegen Nichtzahlung von Gehältern in Höhe von mehreren Hundertausend DM. Jetzt haben die BR–Gewaltigen Franca Magnani die fristlose Kündigung ins Haus geschickt. Begründet wird sie mit Einsparung aufgrund der verstärkt eingesetzten elektronischen Technik und mit einem „zerrütteten Vertrauensverhältnis“.