Bundesdeutscher Zeitungsmarkt im Aufwind

Hamburg (dpa) - Die Zeitungsverleger in der Bundesrepublik können mit ihrer Auflagenentwicklung im laufenden Jahr generell zufrieden sein, da fast die ganze Breite der Tagespresse gegenüber dem Vorjahr Zuwächse verzeichnet. Dies zeigt eine Auflagenstatistik des Informationsdienstes text intern aufgrund der IVW–Zahlen (Interessengemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) zum 30.September 1987. Damit steht dieser Printmedienmarkt besser da als die Zeitschriftenverlage, die es infolge des ausgesprochen scharfen Wettbewerbs auf diesem Sektor sehr viel schwerer haben. Insbesondere konnten die großen überregionalen Blätter nicht nur ihre Stellung behaupten, sondern zum Teil erheblich zulegen. So hat die FAZ im Vergleich zum dritten Quartal 1986 mit fast 361.000 täglichen Exemplaren um über 5,5 Prozent mehr Auflage verkauft. Sie liegt damit im Verkauf fast gleichauf mit der Süddeutsche Zeitung, die mit 370.000 Exemplaren ihre Spitzenstellung in dieser Zeitungskategorie knapp gehalten hat. Auch Die Welt (218.000 Auflage) und die Frankfurter Rundschau (194.000 Auflage) konnten mit drei bzw. fast zwei Prozent Zuwachs an Boden gewinnen. Das Handelsblatt bringt es inzwischen auf 116.000 Exemplare und hat 6,7 Prozent zugelegt. Die taz verkauft täglich etwas mehr als 59.000 Exemplare. Die Zeit als Wochenzeitung ist weiterhin im Aufwärtstrend mit plus 2,6 Prozent auf über 457.000 Exemplare für die durchschnittliche Ausgabe. Dagegen fällt in dieser Sparte der weitere Rückgang der SPD–Wochenzeitung Vorwärts um über sechs Prozent auf 42.000 aus dem Rahmen. Bei den Boulevardblättern ist Bild wieder auf über fünf Millionen Auflage (plus zwei Prozent) gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der deutsche Zeitungsmarkt ist mit über 1.200 Blättern, davon 320 Hauptausgaben von Tages–, 44 Wochen– und vier Sonntgszeitungen und einer Gesamtauflage von 26,5 Millionen breit gefächert.