Kurseinbrüche verstören Broker

■ Erhebliche Verluste in Frankfurt und London / Wall Street eröffnet schwach / Vatikan hofft auf Gott

Berlin (taz) - Kaum haben sich die Aktienkurse an den internationalen Wertpapierbörsen wieder erholt, da geht es auch schon wieder in den Keller. Am Donnerstag fielen die Kurse in Frankfurt und London steil nach unten. Eine Flut von Verkaufsaufträgen gab es vor allem in London, wo der Index der Financial Times um 110,6 Punkte absackte. Der Frankfurter Markt verzeichnete Einbrüche in Höhe von fünf bis zehn Prozent. Besitzer von Mercedes Aktien sind heute z.B. um 62 Mark das Stück ärmer. Verkaufsorder kamen vor allem aus dem Ausland. „Der Schock des Schwarzen Montags hat nicht nachgelassen“, so ein Frankfurter Broker. An der New Yorker Wall Street gab es zu Beginn des Handels starke Kursrückgänge. Der Dow– Jones–Index für 30 Standard–Aktien sank in der ersten Stunde um rund 140 Punkte. Politiker und Bankiers bemühten sich vergeblich, das Vertrauen in die Märkte zu stärken. Offensichtlich versuchten Spekulanten, durch den Verkauf von Aktien, die sie erst am Vortag erworben hatten, einen schnellen Gewinn einzufahren. Einen leichten Hoffnungsschimmer zur Wiedergewinnung des Vertrauens in den Markt konnte nur der Vatikan geben: „Die Vorsehung, die Vorsehung wird uns schon helfen...“, seufzte ein vatikanischer Purpurträger. Der Haushalt des Vatikans - so wurde vom Heiligen Stuhl ergänzend verkündet - steht tief in den roten Zahlen. Die Gläubigen wurden zu Spenden aufgefordert. Klk