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Haitis heißer Wahlkampf

■ Vor der Präsidentschaftswahl am 30. November formieren sich die Kräfte

Port–au–Prince/ Berlin (ap/taz) - Wahlkampf in Haiti. Auf die Zentrale der Christdemokratischen Partei wurde gestern ein Anschlag verübt. Brandsätze richteten geringen Schaden an. Die Frontscheibe wurde mehrfach durchschossen. Sylvio Claude, Gründer und Vorsitzender der Christdemokratischen Partei, der unter Duvalier jahrelang inhaftiert war, ist einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen, die am 29. November stattfinden sollen - die ersten Wahlen seit 30 Jahren. Am Wochenende hat der haitianische Wahlrat bekanntgegeben, daß 23 der 35 Bewerber um das höchste Amt im Staat zugelassen würden. Die meisten der Abgewiesenen sind frühere Mitarbeiter der Duvalier–Diktatur, die von 1957 bis 1986 den Karibik–Staat beherrscht hat. Zwei Präsidentschaftskandidaten sind bereits dem Wahlkampf zum Opfer gefallen. Am 13. Oktober wurde Yves Volel, Kandidat der Christdemokratischen Wählerplattform, bei einer Rede erschossen. Im August wurde Louis Eugene Athis, Präsidentschaftskandidat der Sozialdemokratischen Partei, auf einer Kirchentreppe von Bauern mit Haumessern erschlagen.

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