Berliner Alternative Liste wird Deutschlandpolitiker los

Berlin (taz) - Nach jahrelangen parteiinternen Theoriedebatten über die Deutschlandpolitik der Alternativen Liste hat jetzt der Bereich „Berlin– und Deutschlandpolitik“ die Partei verlassen. Mit der Forderung nach Wiedervereinigung und einer blockübergreifenden Friedens– und Deutschlandpolitik war der nun aufgelöste Bereich in den letzten Jahren immer mehr in die Minderheitsposition geraten. Erbittert hatten sich die Anhänger dieses Bereichs über Jahre hinweg mit den Vertretern SEW–naher Positionen mittels unzähliger Theoriepapiere bekämpft. In der AL sei kaum noch eine Möglichkeit gegeben, „für eine vorurteilsfreie und konstruktive Diskussion im Sinne des eigenen Anspruchs und auf Grundlage der ursprünglichen, blockübergreifenden Positionen“, begründete der Sprecher des Bereichs, Rupert Schröter, seinen Parteiaustritt. Erst vor kurzem hatte ein weiteres prominentes Mitglied der Arbeitsgruppe, der Ex–Abgeordnete Wolfgang Schenk, die Partei verlassen. Auch er hatte den großen Einfluß KB und SEW–naher Kräfte auf die Berlin– und Deutschlandpolitik kritisiert. Die deutschlandpolitische Sprecherin der AL, Gaby Vonnekold, erklärte, daß die Austritte „keine großen Konsequenzen“ für die praktische Politik der Partei hätten. Ohnehin seien in der Arbeitsgruppe „nicht wahnsinnig viele Leute drinne“ gewesen. mow