Erneut Ungewißheit nach neuem Maxhütten–Deal

Nürnberg (taz) - Auch nach der Kabinettsentscheidung vom Dienstag zu einer „Maxhütte Neu“ ist die Zukunft des in Konkurs befindlichen oberpfälzischen Stahlwerks noch völlig ungewiß. Die Ministerrunde hatte ein Konzept abgesegnet, das die Entlassung von noch einmal 2.000 Stahlwerkern vorsieht. Die „Maxhütte Neu“ soll mit 90 Mio. DM Stammkapital ausgestattet sein, die derzeitige Stahlproduktion auf 360.000 t/Jahr halbiert werden. An der Auffanggesellschaft will sich Bayern mit 39% beteiligen, den Rest sollen sich Thyssen, Saarstahl Völklingen/ Lechstahl, Krupp, Klöckner, Mannesmann und die bundeseigene Peine–Salzgitter AG teilen. Während Thyssen den Einstieg des Salzgitter–Konzerns als „unabdingbare Voraussetzung“ für das Zustandekommen des Konzepts bezeichnet hat, hatte das Bundesunternehmen schon vor der Kabinettsentscheidung abgewunken. Die günstige Gelegenheit, den schwarzen Peter nach Bonn abzuschieben, nahm die Ministerrunde sofort wahr. Stoiber verband das Gesamtkonzept mit einer deutlichen Warnung: „Verweigern sich die Arbeitnehmerschaft und ihre Organe der jetzt gefundenen Lösung, dann wird es überhaupt keine Maxhütte Neu geben.“ Betriebsrat und Gewerkschaft lehnen das Konzept als „unakzeptabel“ ab. Insbesondere die vollständige Aufgabe des Standorts Haidhof im Zeitraum von zwei Jahren stößt auf herbe Kritik. Der Bürgermeister von Maxhütte– Haidhof, Humbs (SPD), befürchtet einen „gewaltigen sozialen Einbruch“. Bernd Siegler