KWU will mehr Atommüll verbrennen

■ Die KWU will ihre Atommüll–Verbrennungsanlage in Bayern erweitern, ohne die Öffentlichkeit daran zu beteiligen

Karlstein (taz) - Die Kraftwerksunion (KWU) will mehr Atommüll verbrennen und dafür ihre Abfall–Reduzierungs–Anlage (ARAK) im bayerischen Karlstein erweitern. Derzeit werden in der 1982 genehmigten und 1986 in Betrieb genommenen ARAK jährlich 200 Tonnen schwach–radioaktiver Abfall verbrannt. Die Kapazität soll nun auf 700 Tonnen erweitert werden. Nach Informationen des Karlsteiner Gemeinderats Axel Pinkau von den Grünen plant die Siemens–Tochter KWU auch die Verbrennung von Altöl, Tierkadavern und Kunststoffen. Auch sei „abweichend von der bisherigen Genehmigung geplant, die Abfälle nicht mehr in einen endlagerfähigen Zustand zu versetzen“. Ein entsprechender Änderungsantrag wurde vom bayerischen Landesamt für Umweltschutz und vom Landratsamt Aschaffenburg bestätigt. Nicht bestätigen wollte man hier den KWU–Wunsch nach einem „vereinf werden. Bernhard verwies auf den systematischen Ausbau des Atomstandorts Karlstein. So seien im „Atom–Großforschungszentrum“ der KWU 400 Menschen fest beschäftigt. Die KWU unterhalte zusammen mit anderen Atomfirmen außer der ARAK seit „über 25 Jahren ein atomares Test– Gebiet“ mit einem Atomversuchslabor, und einer Dekontaminationsanlage. Hinzu kommen in direkter Nachbarschaft das jüngst zu Erdbeben–Tests genutzte Versuchs–AKW Kahl und die Brennelementefabrik RBU II. Erst kürzlich war entdeckt worden, daß 128 KWU–Mitarbeiter des Werks Karlstein „alpha“–Strahler Plutonium / Americium 241 im Körper haben. Michael Blum