Grüne vertagen ihre Spaltung

Bonn (taz) - Ob der realpolitische Teil der Grünen–Bundestagsfraktion sich tatsächlich eine Spaltung der Fraktion zutraut, bleibt weiterhin in der Schwebe. Mit den Realo–Mahrheitsstimmen wurde gestern eine Fraktionsdebatte zum Thema auf nächste Woche vertagt. Für gestern abend waren getrennte Treffen der beiden Flügel geplant. Der eher den Ökosozialisten zuzurechnende Ludger Volmer stellte in einer Erklärung „immer tiefergehende Differenzen“ innerhalb der sogenannten Realo– Strömung fest und forderte zum Dialog mit dem „verständigungsbereiten Teil des radikaleren Flügels“ auf. Der Abgeordnete Wüppesahl, der gestern eigentlich seinen Austritt aus der Fraktion bekannt geben wollte, machte diesen Entschluß rückgängig, nachdem die Fraktion selbst eine neue Entscheidung traf: Der grüne Polizist darf seiner Ausschußtätigkeit wieder nachgehen, und das Bundesschiedsgericht der Partei soll den Konflikt in vier Wochen entscheiden. Eine linke Minderheit wertete dies als Mißachtung des imperativen Mandats der Basis. Der Landesverband muß dem neuen Verfahren zustimmen. cw