Verwalterin

■ Hessen: Mittel für Frauenprojekte bleiben erhalten

Nicht die Frauenhäuser in Hessen sind gerettet, nicht die Frauenprojekte, sondern allein das Ansehen der CDU. Gerettet ist mit ihr auch die christdemokratische Frauenbeauftragte, die so wahnsinnig selbstbewußt ihr Amt angetreten hatte, und die nun beinahe auf der Nase gelegen hätte. Hier ist in letzter Minute eine Blamage erster Sahne verhindert worden. Mit den ursprünglich geplanten Kürzungen wäre auch bundesweit die CDU– Frauenpolitik als das erkannt worden, was sie im Urteil vieler ist: „Bäuerinnenfängerei“. Auch wenn die hessischen Sozial– und Finanzminister liebend gern den Rotstift gezückt hätten, konnten sie doch nicht so ganz über ihre Frauenministerin, aber auch über ihre Frauenbevollmächtigte hinweggehen. So bringt man sich erst ins Gerede und steht hinterher wieder gut da. Denn einen Erfolg gibt es in Wirklichkeit ja gar nicht. Lediglich der Status quo ist wiederhergestellt. Abhängig von ihren Ministern hat die ehrgeizige Otti Geschka im Grunde verloren. Nirgendwo ist in diesem Haushalt auch nur ein Zipfelchen von dem zu erspähen, was sie als ihre eigenen Wünsche und Ziele genannt hat. Zur Zeit ist sie immer noch Verwalterin der rotgrünen Erfolge. Maria Neef–Uthoff 4INLAND AKTUELLFREITAG, 20/11/87