Startbahn: Gesuchter bestreitet Tat

■ „Mit den Startbahnmorden nicht im geringsten etwas zu tun gehabt“ / Untergetaucht wegen Zweifel an „rechtsstaatlichem Verfahren“ / Echtheit des Briefs von der Mutter des Gesuchten bestätigen

Von Klaus–Peter Klingelschmitt

Frankfurt (taz) - Mit der Post vom Freitag erhielt die Frankfurter Redaktion der taz einen Brief von Frank Hoffmann (24) aus Mörfelden–Walldorf. Hoffmann, der laut Bundesanwaltschaft von dem in U–Haft sitzenden Andreas Eichler im Zusammenhang mit den Polizistenmorden an der Startbahn–West belastet worden sein soll, wird seit dem 6. November von den Strafverfolgungsbehörden mit Haftbefehl wegen Mordverdachts gesucht. In seinem Brief erklärt Hoffmann, daß die gegen ihn erhobene Anschuldigung „falsch“ sei. Vielmehr habe er mit der ihm zur Last ge legten Tat „nicht im geringsten etwas zu tun“ gehabt. Hoffmann erklärt weiter, sich den Ermittlungsbehörden dennoch nicht zur Verfügung stellen zu wollen, da er befürchtet, daß „durch die Vorverurteilungen und Hetzkampagnen in Teilen der Medien“ und wegen des „Interesses der Bundesanwaltschaft an der Konstruktion eines Mordkomplotts“ zur Zeit ein rechtsstaatlich faires Verfahren nicht zu erwarten sei. Die Mutter von Frank Hoffmann hat gestern in der taz–Redaktion die Echtheit des Briefes bestätigt. Frau Hoffmann bittet ihren Sohn dringend, sich erneut mit der taz– Frankfurt (Tel.: 069/778941 od. 705669) in Verbindung zu setzen.