5 Mrd. Mark für Flughafenausbau

■ Flughafen AG plant den Neubau eines Terminals Ost / 41 Hektar Wald sollen der Erweiterung des Frachtzentrums im Westen weichen /Neue Zufahrtsstraßen geplant /“Startbahn Ost“ vorerst nicht geplant

Von Klaus–Peter Klingelschmitt

Frankfurt (taz) - Insgesamt rund fünf Milliarden Mark will die Frankfurter Flughafen AG (FAG) in den nächsten Jahren in den Ausbau des Rhein–Main–Flughafens investieren. Wie FAG–Vorstandsvorsitzender Erich Becker gestern auf einer Pressekonferenz ausführte, soll Frankfurt damit auch noch im Jahr 2000 seiner Rolle als „führende Drehscheibe im internationalen Lufverkehr“ gerecht werden können. In einem ersten Bauabschnitt soll - nach den Vorstellungen der FAG - im Ostteil des Flughafens ein neues Terminal entstehen, denn der Frankfurter Airport be nötige „nichts dringender als Abfertigungskapazität“. Nicht nur in der Luft, auch am Boden werde es „immer enger“. In diesem Zusammenhang übte der scheidende FAG–Vorsitzende heftige Kritik an den diversen „Luftwaffen“, denen von den zuständigen Politikern noch immer Vorrang vor dem zivilen Luftverkehr eingeräumt werde. Becker: „Das muß anders werden. Wir können doch im bundesdeutschen Luftraum nicht permanent Krieg spielen.“ Um das neue Terminal–Ost an den Zubringerverkehr anbinden zu können, hält die FAG den Neubau von Straßen für unerläßlich. Sowohl die Autobahn Rüsselsheim/Frankfurt als auch die Bun desstraße 43 müßten bis 1992 direkt an das Ringstraßennetz des Flughafens herangeführt werden. Hierbei habe die Stadt Frankfurt die Planungshoheit. Allerdings werde die FAG den Straßenbau finanzieren und die neuen Straßen anschließend dem „öffentlichen Verkehr übergeben“. Darüber hinaus werden nach den Vorstellungen der FAG–Planer am Flughafen drei neue Bahnhöfe für ein Airport–internes Transportsystem auf Schienenbasis eingerichtet werden. Vom Terminal–Ost bis zum sogenannten „A–Finger“ im Westen soll die Fahrzeit rund 16 Minuten betragen. Erst auf Nachfrage waren die FAG–Verantwortlichen bereit offenzulegen, daß erneut umfangreiche „Abholzungen“ notwendig werden. So fordere die Erweiterung des Frachtzentrums im Westen des Airports insgesamt 41 Hektar Mischwald. Die FAG legte Wert auf die Feststellung, daß sich alle für den Gesamtausbau benötigten Flächen bereits in ihrem Besitz befänden. Eine Bauvoranfrage für die Flächen im Westen sei bereits positiv beschieden worden. Auf Nachfrage erklärte der Vorstandsvorsitzende Becker, daß innerhalb der FAG niemand an die Nutzung der Startbahn West als Landebahn denke. Auch der Bau einer „Startbahn Ost“ werde derzeit nicht in Erwägung gezogen.