Ferkeleien

■ Große Worte zu einem großen Skandal

Der Entsorgungs– und Bestechungsskandal in der Atomindustrie ist laut Frankfurter Allgemeine Zeitung vor allem den Atomgegnern anzulasten, die durch ihre Verweigerungshaltung eine ordnungsgemäße Entsorgung verhindert hätten. Die neuerlichen Blockade–Aktionen in Lübeck seien ein frisches Beispiel für diese Entsorgungsverhinderung. Angesichts der FAZ–Feinanalyse verliert die Einschätzung des IG–Chemie–Chefs Hermann Rappe (SPD) deutlich an Tiefgang. Rappe sieht trotz der „Ferkelei“ mit Atommüll keinen Grund, über eine Beschleunigung der SPD–Fristenlösung zum Ausstieg aus der Atomenergie nachzudenken. Rappe definiert den Atommüll–Skandal als „Tagesereignis“, das, „so schlimm es ist, den Prozeß der Energieumstellung nicht beschleunigen kann“. So Rappe gegenüber der Hannoverschen Neuen Presse. Kurt Biedenkopf (CDU) sieht sich dagegen durch den Atommüll–Skandal bestätigt. „Man kann die Vorgänge bei Transnuklear nicht auf die Bestechlichkeit von Menschen reduzieren“, sagte Biedenkopf. Der „Übergangscharakter“ der Atomenergie sei erneut deutlich geworden. -man