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Faschistoide Wanderfreunde

Nürnberg (taz) - „Mit dem Versuch, durch Ansiedlung von Menschen fremder Kulturkreise unserer Nation eine andere Mentalität zu verleihen, beginnt die Schändigung des eigenen Fleisches und Blutes.“ Mit diesen Worten lädt Stefan Geiger, erster Vorstand der „Wanderfreunde München– Haidhausen“, zu Wandertagen am 16. und 17. April 1988 ein. Mit einem „Gott mit Dir Du Land der Bayern“ beschließt Geiger sein Lamento über die „40jährige Umerziehung des Deutschen Volkes“, über das „nun eine gezielte Überfremdungswelle hereinbricht“. Der SPD–Landtagsabgeordnete und Sicherheitsexperte Dr. Gantzer hat jetzt gegen den 1971 gegründeten Wanderverein Strafanzeige wegen Volksverhetzung und Aufstachelung zum Rassenhaß gestellt. Der Verein propagiere faschistoides Gedankengut und sei eine „Tarnorganisation“ zur Verbreitung nationalistischen Gedankenguts. Gantzer fordert den Münchener SPD–Oberbürgermeister Kronawitter auf, die Veranstaltung im April zu untersagen und zu prüfen, ob der Verein durch städtische Zuschüsse gefördert wird und als gemeinnützig anerkannt ist. bs

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