US–Bomber abgezogen

■ F16–Jagdbomber verlassen Spanien / Neuer Standort noch unklar Verhandlungen über Stützpunkte–Abkommen ab Februar / Erfolg für Gonzales

Madrid/Berlin (dpa/taz) - Nach langen, zähen Verhandlungen haben die USA am Wochenende eingewilligt, ihre 72 atomar bewaffneten F16–Jagdbomber vom spanischen Luftwaffenstützpunkt Torrejon bei Madrid inner halb von drei Jahren abzuziehen. Eine der Bedingungen für den Verbleib Spaniens in der NATO, über den vor zwei Jahren in einem Referendum abgestimmt worden war, war die substantielle Reduzierung der militärischen US–Präsenz in Spanien gewesen. Torrejon war wegen seiner Nähe zu Madrid ein besonders angefochtener US–Stützpunkt gewesen, gegen den die spanische Friedensbewegung seit Jahren mit einer Vielzahl von Widerstandsaktionen vorgegangen war. Die anderen US–Stützpunkte, eine Marinebasis in Rota, zwei kleinere Stützpunkte in Moron und Saragossa sowie neun Nachrichteneinrichtungen bleiben bestehen. Ab Februar soll über ein neues Stützpunkt–Abkommen verhandelt werden, da der augenblicklich Gültige im Mai abläuft. Wohin die Jagdbomber verlegt werden, ist zur Zeit noch unklar. Neben Portugal kommen für die Stationierung der F16 Marokko, Belgien und die BRD in Frage. Die Zähigkeit der USA bei den Rückzugsverhandlungen ist darauf zurückzuführen, daß gleichzeitig bzw. in Kürze neue Stützpunkte–Abkommen mit Portugal, Griechenland, den Philippinen und der Türkei geführt werden. Sie befürchteten offenbar, daß von dem Rückzug in Spanien eine Signalwirkung auf die anderen Länder ausgehen könnte. Für Felipe Gonzalez ging es in der Stützpunktfrage um dringend notwendiges Punktesammeln: Ende dieser Woche wird ein Parteitag seiner PSOE stattfinden, auf dem sich die Partei mit ihrer sinkenden Popularität auseinanderzusetzen hat. -ant