Alternative „Liste Gesundheit“ im Vorstand der Bremer Ärztekammer

Bremen (taz) - Die Bremer Landesärztekammer hat seit Montag abend einen neuen Vorstand. Zum ersten Mal mußten die StandesvertreterInnen ein Mitglied der alternativen „Liste Gesundheit“ in den Vorstand aufnehmen, nachdem die Liste bei den Wahlen spektakuläre 36 Prozent der Stimmen bekommen hatte: Die Arbeitsmedizinerin Prof. Dr. Gine Elsner wurde dritte Beisitzerin. „Nach den 36 Prozent haben sie gedacht, sie müssen uns am Vorstand beteiligen“, stellte Prof. Elsner fest. Drei Wahlgänge und eine Beratungspause hatten die ärztlichen StandesvertreterInnen dennoch gebraucht und vergeblich eigene Gegenvorschläge für Kandidaten der Liste Gesundheit gemacht, bis Gine Elsner schließlich genau die nötigen 16 der 31 Stimmen bekam. „In die Geschäftsführung der Ärztekammer muß mehr Kontrolle rein“, sagte Prof. Elsner gegenüber der taz, „die Landesärztekammer darf nicht hinter dem Interesse Vilmars an Bundesangelegenheiten zurückstehen und dauernd zu allem möglichen Kram politische Stellungnahmen abgeben.“ Zum neuen Präsidenten der Bremer Kammer wurde der konservative alte, Dr. Karsten Vilmar, Marburger Bund für die angestellten Ärzte, gewählt, die übrigen drei Sitze teilen sich Vertreter der praktischen Ärzte und des Hartmann–Bundes. Susanne Paas