Lufthansa strahlt mit

Urantransporte per Flugzeug von China über die BRD nach Schweden / „Wir haben Zusagen, daß es ungefährlich ist“  ■ Aus Stockholm Reinhard Wolff

Mittwoch vormittag der vergangenen Woche, am gleichen Tag, als sich die ganze Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Ankunft des Atomfrachters „Aros“ richtete: Unbeachtet landete fast die gleiche Menge Uranhexafluorid wie sie der Frachter bringt, auf dem Stockholmer Flughafen Arlanda. Transportiert von einem Flugzeug der bundesdeutschen Lufthansa.

Schwedische Atomkraftgegner betonten, daß es sich bei dem Transport um keinen Einzelfall handelt. Dies bestätigt auch der Lufthansa-Informationschef Heuer, der allerings keine Zahlen nennen will. ASEA-Atom sei ein guter Kunde der Lufthansa.

Die Lufthansa unterhält neben dem Passagierbetrieb mit der Tochter „Lufthansa-Cargo“ die weltweit größte Linien-Frachtgesellschaft. Radioaktives Material wird jedoch nicht nur in Fracht- sondern auch in Passagiermaschinen transportiert, wenn be stimmte Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Die Piloten-Organisation „Cockpit“ hat kürzlich kritisiert, daß „die Belastung des Kabinenpersonals und der Passagiere durch das Mitführen radioaktiver Fracht“ im Laderaum „im Dunkeln“ liege.

Die Fracht der letzten Woche von insgesamt 28 Tonnen, davon 13 Tonnen Uranhexafluorid wurde von Shanghai über die Bundesrepublik nach Stockholm geflogen und von dort auf dem Landweg zu ASEA weitertransportiert. Lufthansa-Sprecher Heuer: „Wir haben Garantien, daß die Transporte weder für die Besatzung noch für den Flug selbst gefährlich sind.“ Die staatliche Kernkraftinspektion SKI gibt eine ähnliche Auskunft: Das Uran sei so sorgfältig verpackt, daß bei einem Flugzeugabsturz nichts passieren könne. Die Auskunft von SKI auf die Nachfrage, woher man das denn wisse: Die Transportbehälter hätten Aufprallversuche aus neun Meter Höhe unbeschädigt überstanden.

Nach Ansicht der „Volksbewegung gegen Kernkraft“ kann...

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