Farmer wählten Dole und Gephardt

■ Erster Testgang für die Präsidentschaftswahlen in den USA bringen dem Republikaner Dole und dem Demokraten Gephardt den Sieg / Der Ostküstenintellektuelle Bush geschlagen

Berlin (taz/wps) - Aus dem ersten wichtigen Test um die Kandidatur der beiden Großparteien für die Präsidentschaftswahlen im November sind am Montag der republikanische Senator Dole und der demokratische Abgeordnete Gephardt als Sieger hervorgegangen. Die großen Verlierer bei den Wählerversammlungen (Caucuses) im Bundesstaat Iowa waren Vizepräsident George Bush bei den Republikanern und der demokratische Ex–Senator Gary Hart. Bush, der nach Meinungsumfragen die besten Chancen hat, von seiner Partei nominiert zu werden, landete hinter dem Fernsehprediger Pat Robertson (25 Prozent) mit nur 19 nen Stimmen auf dem dritten Platz. Dole konnte sich mit 38 Prozent deutlich absetzen. Die Schlappe Bushs wird der allgemeinen Unzufriedenheit mit der Regierungspolitik zugeschrieben. Sowohl Dole als auch Gephardt, die aus Kansas und Missouri, also Nachbarstaaten Iowas im Mittelwesten kommen, hatten mit Agrarthemen Wahlkampf gemacht: im Getreidegürtel, der besonders unter der Landwirtschaftspolitik Reagans zu leiden hat, das zentrale Thema. Bush, der Intellektuelle von der Ostküste, hat bei den Farmern wenig Zugkraft. Bei den Demokraten lag Senator Paul Simon, ebenfalls ein Midwesterner, nur kurz hinter Gepherdt und knapp vor Michael Dukakis. Die Stunde des liberalen Gouverneurs von Massachusetts, Micheal Dukakis, schlägt nächsten Mittwoch bei den ersten Vorwahlen (primaries) im Neu–England–Bundesstaat New Hampshire. Der schwarze Bürgerrechtler Jesse Jackson erzielte mit 11 Prozent und einem vierten Platz einen überraschenden Erfolg. Denn nur 2 Bevölkerung von Iowa sind Schwarze (gegenüber 10,5 Gesamtbevölkerung). Mit nur 1% der Stimmen völlig abgeschlagen liegt der ehemalige Senator Gary Hart, der wegen einer Sexaffaire seine Kandidatur vorübergehend zurückgezogen hatte. rld