Randale in St. Pauli

Hamburg (taz) - Nach Monaten der Ruhe ist es im Hamburger Stadtteil St. Pauli zu Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei gekommen, in deren Folge auch in der Hafenstraße kurzzeitig brennende Barrikaden errichtet wurden. Der Anlaß: Weil sich Anwohner über den Feten–Lärm in einem Kommunikationszentrum in der Brigittenstraße beschwerten, fuhr die Polizei auf. Mehrere Beamte forderten die Veranstalter auf, die Musik leiser zu stellen. Die Polizisten verschafften sich bei der zweiten Aufforderung nach Augenzeugenberichten mit Tränengas Zugang den Feten–Räumlichkeiten. Eine Bewohnerin der ehemals umstrittenen Häuser in der Hafenstraße wurde dabei verletzt und in ein Krankenhaus eingeliefert. Im Laufe der Nacht errichteten Unbekannte in der Hafen– und Bernhard–Nocht–Straße Barrikaden aus brennenden Autoreifen. Die Polizei dementierte Meldungen der dpa, wonach Molotow–Cocktails aus den Fenstern der ehemals besetzten Häuser geworfen worden seien und ein vor den Häusern parkender Wagen demoliert worden sei. Der zuständige Beamte: Da habe jemand ihre Auskünfte unzulässig „interpretiert“. ak