Managua will die Inflation besiegen

■ Währungsreform soll Vertrauen in den Cordoba wiederherstellen / Auch Wirtschaftspaket verordnet

Managua (taz) – Mit einer umfassenden Währungsreform wurde die Zahl der nicaraguanischen Millionäre über Nacht drastisch reduziert. Der neue Cordoba ist nun soviel wert wie tausend alte und soll den Nicaraguanern das Vertrauen in ihre Währung wiedergeben, das zuletzt durch vierstellige Inflationsraten untergraben worden war. Gemeinsam mit einem gleichzeitig verordneten Wirtschaftspaket – Tariferhöhung und Lohnstabilisierung – soll die Produktion stimuliert und der Überblick der Regierung über den Geldumlauf verbessert werden. Die Währungsreform ist laut Präsident Ortega unumgänglich geworden, da sich alle anderen Maßnahmen zur Stützung der Landeswährung erschöpft hatten.

Für einen Dollar bekommt man zehn neue Cordobas – wie vor acht Jahren, kurz bevor das Abwertungskarussell in Gang gesetzt wurde. Ob die neue Währung im Unterschied zur alten frei konvertierbar sein wird, ist noch unklar. Mögliche Einschränkungen für An- und Verkauf von Fremdwährung sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden. Bis zu zehn Millionen alte Cordobas pro Familienoberhaupt können in bar umgetauscht werden. Während der dreitägigen Übergangszeit verkehren die öffentlichen Busse zum Nulltarif, und Medikamente können noch mit Inflationsgeld bezahlt werden. rld