Katastrophe in Rio

Katastrophe in Rio Berlin (dpa/taz) –“Wir sind an Tragödien in unseren Slums gewöhnt“, sagte ein Beamter der Stadt Rio de Janeiro, „aber das hier ist zu viel“. Zum zweiten Mal im Februar wurde die Stadt Freitag abend von heftigen Unwettern heimgesucht, mit bis zu 124 Liter Regen pro qm.

Mindestens 95 Alte, die in einem Sozialhilfe-Pflegeheim lebten, wurden unter einer Schlamm- und Geröllawine begraben. Weitere 70 Tote (oder mehr) hatten in Slums gelebt, die an Berghängen rings um die Stadt liegen. Da die Slums keine Kanalisation haben, halten die Hütten den Wassermassen und Erdrutschen nicht stand.

Telefonleitungen und große Teile des öffentlichen Nahverkehrs brachen zusammen. Feuerwehr und Zivilschutz waren ausschließlich auf Funk angewiesen. In ein Armenviertel wurden Soldaten abkommandiert. Ihr Auftrag: Plünderungen von Läden und Beraubung von Autofahrern „verhindern“, die im Hochwasser liegengeblieben sind. „Etwas Entscheidendes muß geschehen, um Slumbewohner vor solchen Unwettern zu schützen“, sagt der städtische Beamte. Aber was? Und wie? kno/Foto: ap