Heiliger und Hure

■ Schon wieder Sexuelles über einen US-Fernsehprediger

Berlin (afp/taz) – Neues zum Moralismus der amerikanischen „Öffentlichkeit“ und zur Triebhaftigkeit der Fernsehprediger: Zehn Stunden lang verhörten Verantwortliche der Pfingstlersekte Gottesversammlung ihren TV-Pfaffen Jimmy Swaggart. Er sollte ein Foto erklären, das ihn offenbar „Arm in Arm mit einer Prostituierten“ zeigt.

Die Fernsehgesellschaft ABC behauptet sogar zu wissen, daß die Gottesversammler im Besitz von Fotos sind, die den Prediger mit der Prostituierten vor einem Motel „vorher“ und „nachher“ zeigen. Der Prediger selbst gibt zu, die Frau zu kennen, streitet aber weitere Episoden mit Kolleginnen ab.

Hinter der ganzen Affäre steckt möglicherweise ein ehemaliger Sektenkollege von Taggart. Er war wegen „Ehebruchs“ aus der Gottesversammlung ausgeschlossen worden; im vergangenen September hatte er schon versucht, Taggart wegen Verleumdung auf 90 Millionen Dollar Schadenersatz zu verklagen.

Worüber natürlich wieder keiner redet: Wieso heißt eigentlich ein Analphabetisierungskonzern „ABC“? kno