Mehr Uran als erlaubt gelagert

■ Mehr als 240 Tonnen Uran lagern in Eschweiler ohne Genehmigung / Verantwortliche Manager stellten blitzschnell einen Eilantrag / Töpfer will Lagergenehmigung überprüfen lassen

Berlin (taz/dpa) - In einer Halle im rheinischen Eschweiler lagern nach Informationen des Spiegel mehr als 240 Tonnen Uran ohne ordentliche Genehmigung. Statt der erlaubten „maximal 592 Tonnen“ Uran der „natürlichen Isotopenzusammensetzung in Form von Uranhexafluorid“ fanden, laut Spiegel, Beamte des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Aachen in der Lagerhalle des Braunkohletagebaus in den Fässern insgesamt 834,4 Tonnen Uran. Manager der verantwortlichen Spedition Braunkohle GmbH, stellten daraufhin am ver gangenen Mittwoch einen „Eilantrag“ bei der zuständigen Physikalisch–Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, um die Sache wieder ins Lot zu bringen. Bundesumweltminister Töpfer hat nach Angaben eines Ministeriumssprechers inzwischen bei der PTB eine Überpüfung der Lagergenehmigung veranlaßt. Der Sprecher teilte weiter mit, die Überschreitung gehe darauf zurück, daß die Genehmigung, 1984 von 70–Kilo– auf 100–Kilo–Behälter erweitert worden sei. Mit den Unregelmäßigkeiten scheint sich die in Wesseling bei Köln ansässige Spedition für höhere Aufgaben zu qualifizieren. Nach einem Bericht der Kölnische/Bonner Rundschau taucht die Rheinbraun–Tochter in einem von der Stromwirtschaft erarbeiteten Transportkonzept auf, mit dem die Skandalfirma Transnuklear abgelöst werden soll. Transnuklear soll dem Bericht zufolge, in ihre Essener Konkurrenzfirma Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) integriert werden. Geschäftsführer der GNS ist Dr. Baatz, der diesen Posten früher auch bei Transnuklear inne hatte. gero