Weitere Drucker–Proteste Zeitungsverleger sind solidarisch

Stuttgart/Berlin (dpa/taz) - Auch nach dem Kabinettsbeschluß zur Steuerreform ging die Serie von Betriebsversammlungen in Zeitungsdruckereien weiter. Beim Mannheimer Morgen in Mannheim und bei der Rhein– Neckar–Zeitung in Heidelberg informierten sich Drucker bei ihren Betriebsräten über die Folgen der geplanten Steuerreform. Anders als am Dienstag in Bremen erschienen jedoch am Mittwoch alle Blätter. Enttäuschung wurde von der kampfstarken Belegschaft der Bretag bekannt, in der die Bremer Nachrichten und der Weser–Kurier erscheinen: Sie hatte gehofft, daß am Dienstag im ganzen Bundesgebiet keine Zeitung erscheinen könne. In einigen anderen Städten war es lediglich zu Verzögerungen bei der Auslieferung gekommen. Wenn das Kabinett auch eine dreijährige Übergangsphase vorgesehen hat: Bis zu 350 Mark monatlich werden die Drucker verlieren, wenn die Passagen über Nacht–, Sonntags– und Feiertagsarbeit im Mai unverändert den Bundestag passieren. Die Verleger befürchten, daß sich die Belegschaften ihre Einbußen in den Tarifverhandlungen zurückholen werden - in vielen Blättern erschienen deshalb Großanzeigen der Eigentümer, in denen sie diesen Teil der Steuerreform ebenfalls kritisieren. diba