Klage gegen AKW–Würgassen

■ Gruppe „Unser Recht auf Stillegung“ zieht vor das Oberverwaltungsgericht / Studie belegt erhöhte Leukämierate bei Kindern / Ministerium sieht „keinen Handlungsbedarf

Aus Düsseldorf Walter Jakobs

Mit einer Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Münster wollen Umweltschützer aus Ostwestfalen den Düsseldorfer Wirtschaftsminister Jochimsen (SPD) zwingen, die Betriebsgenehmigung für das Atomkraftwerk in Würgassen zu widerrufen. Die sofortige Stillegung per Gerichtsbeschluß sei nötig geworden, schreiben die Initiatoren, die sich in der Gruppe „Unser Recht auf Stillegung“ organisiert haben, zur Klageeinreichung, weil bislang alle Versuche gescheitert seien, den Minister zur Stillegung des „störanfälligen Siedewasserreaktors zu veranlassen“. Erst jüngst war in einer wissenschaftlichen Studie eine erhöhte Leukämiehäufigkeit bei Kindern in der Umgebung des Atommeilers in Würgassen festgestellt worden. In ihrem Antrag auf sofortige Stillegung stützen sich die KlägerInnen auf das Atomgesetz, das den Widerruf von Genehmigungen zwingend vorschreibt, wenn eine erhebliche Gefährdung vorliegt. Im Düsseldorfer Wirtschaftministerium sieht man dagegen „keinen aktuellen Handlungsbedarf“. Die derzeit laufende Sicherheitsüberprüfung aller nordrhein– westfälischen kerntechnischen Anlagen habe bisher „keine gravierenden Mängel“ in Würgassen zu Tage gefördert. FORTSETZUNG VON SEITE 1