Großes grünes Hearing zur WAA

Nürnberg (taz) - „Wir müssen aufpassen, daß wir durch solche Hearings nicht zum Zuschauer der parlamentarischen Schaubühne werden.“ Mit seiner Unzufriedenheit über das „Hearing zur Wiederaufbereitung und atomaren Entsorgung“ der Grünen am Samstag in Nürnberg stand der Vertreter der örtlichen Bürgerinitiative gegen die WAA nicht allein da. Das neunstündige Mammutprogramm mit elf Referenten und drei parallelen Foren brachte ein Sammelsurium zum Großteil bereits bekannter Fakten. Nur wenig Zeit blieb zur Diskussion, die Inhalte beschränkten sich auf juristische und parlamentarische Vorgehensweisen gegen die WAA. Die Öffentlichkeitswirkung der Veranstaltung ging gegen Null. Das Hearing, dessen Sinn heftig umstritten war, ging vor nur halb gefülltem Saal über die Bühne. Bezeichnend für den Verlauf der Veranstaltung war die Behandlung des letzten Tagespunktes „Konsequenzen des Hearings für Politik und Widerstand“. Außer der Erstellung eines Readers aus den Referaten und der Anregung, ein bundesweites Büro zum Verleih von Referenten einzurichten, fiel den Anwesenden nichts ein. Die enormen Kosten, so ein Schwandorfer Teilnehmer, „hätte man sich sparen oder dem Rechtshilfefonds der BI spenden können“. bs