Die alte Grenze

■ Zur Sperrung der israelisch besetzten Gebiete

Zwanzig Jahre lang hat sich Israel bemüht, die „grüne Linie“ zu den 1967 besetzten Gebieten auszuradieren. Die Enteignung palästinensischen Bodens, der Bau von Siedlungen, die Umbenennung der Westbank in „Judäa und Samaria“, all das sollte jeden Anspruch auf einen Palästinenserstaat an den Seiten Israels im Keim ersticken. Zum ersten Mal seit 1967 ist bei den Israelis wieder von Ein– und Ausreise in und von den besetzten Gebieten die rede - wie zwischen Staaten. In der Vergangenheit waren es die Palästinenser, die aus politischen Gründen an der unsichtbaren Grenze festgehalten haben. Nun sind sie es, die mit ihren gleichzeitigen Aktionen in Israel und den besetzten Gebieten am heutigen „Tag des Bodens“ die „grüne Linie“ ausradieren, freilich für das alte Ziel eines israelischen Rückzugs und der Gründung eines Palästinenserstaates an den Seiten Israels. Dies wäre die logische Fortschreibung der Wiedereinführung der Grenze, über welche Zwischenschritte auch immer. Auch wenn die Sperrung der besetzten Gebiete zunächst zeitlich befristet ist, wird es eine Rückkehr zum status quo ante nicht mehr geben. Wie die Geschichte des palästinensischen Aufstands gezeigt ha AUTOR_________: Beate Seel