„Rüstungswirtschaft in Bayern“

■ Auf einem Symposion diskutierten die Grünen am Samstag in München über die Verflechtung von Rüstung, Staat und Banken

München (taz) - „Nirgendwo kann Strauß so gut seine kriminellen Fähigkeiten einsetzen, wie in der Vermittlung von Todesgerät in die Dritte und Vierte Welt.“ Nicht nur den Export von Rüstungsgütern will das Symposion „Rüstungswirtschaft in Bayern“ der bayerischen Grünen, so deren Landesvorstandssprecher Eberhard Bueb, unter die Lupe nehmen, sondern auch die Verflechtungen zwischen Rüstungsindustrie mit Staat und Banken. 18 ReferentInnen sollen am Samstag im Münchener Hofbräukeller aufzeigen, daß der weißblaue Freistaat, so Bueb, „seinen Wohlstand zum guten Teil der Rüstungswirtschaft und dem Rüstungsexport verdankt“. Bestandteil des Symposions sind Portraits der drei wichtigsten bayerischen Rüstungsproduzenten Messerschmidt–Bölkow–Blohm (MBB), Diehl und Siemens. Insbesondere Südafrika steht im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Beziehungen der bayerischen Staatsregierung zu Südafrika werden durchleuchtet, ein Video zeigt den dortigen Einsatz von MBB–Hubschraubern und Apartheidopfer berichten. Zum Symposion gibt es einen Reader mit dem Titel „Wirtschaftswunder weiß–blau“. bs