Deutlich mehr Ozon–Killer

■ Öko–Institut Freiburg widerlegt Umweltminister Töpfer: Produktion von FCKW weiter gestiegen

Berlin (taz/dpa) - Die Produktion von Ozonschicht–Killern, den Fluorchlorkohlenwasserstoffen FCKW, ist in der BRD in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Und sie ist weit höher als von der Bundesregierung angegeben. Dies ist die Botschaft einer neuen Erhe bung des Freiburger Öko–Instituts. Wie hoch die tatsächliche Produktionsmenge an FCKW ist, gehört zum „Betriebsgeheimnis“ der Industrie. Der Enquete–Kommission (“Schutz der Erdatmosphäre) liege, so das Öko–Institut, die Zahl von 64.000 Tonnen vor. Umweltminister Töpfer habe zuletzt seine Angaben nach oben korrigiert und 100.000 Tonnen genannt, was aber noch „deutlich unter der wirklichen Produktionsmenge“ liege. Die Freiburger Wissenschaftler haben jetzt für 1986 eine Produktion von 125.000 bis 145.000 Tonnen FCKW hochgerechnet. Das Institut warnt vor einer Entwicklung, bei der zwar die durch Treibgase (Spraydose) freigesetzte Menge mit viel publizistischem Getöse reduziert werde, aber insgesamt durch eine Aufstockung in anderen Bereichen doch eine Produktions–Zunahme bestehen bleibe. Das Institut weist auch auf den erheblichen Export–Überschuß der BRD hin, der 1986 bei 51.000 Tonnen an Vorprodukten für FCKW lag. Mit ihrer in den 80er Jahren deutlich gewachsenen Produktionskurve liege die BRD „im internationalen Trend“. Zugleich habe sie mit ihrem Output eine Spitzenstellung. Durch die Geheimhaltung der Produktionszahlen sei die Einhaltung der im Abkommen von Montreal beschlossenen Produktionsbeschränkungen nicht nachprüfbar. -man