Iraner im Hungerstreik

■ Protest gegen Waffenlieferungen an beide Gegner im Golfkrieg / 43 Hungerstreikende / Zwei mußten schon ins Krankenhaus / Bundesregierung reagierte bisher nicht

Frankfurt (taz) - 43 Menschen haben sich mittlerweile einem unbefristeten Hungerstreik gegen den Golfkrieg angeschlossen. Der Hungerstreik, der in den Räumen der Evangelischen Studentengemeinde Mainz stattfindet, läuft seit 12 Tagen. Aufgerufen hat dazu die Organisation Iranischer Demokraten (OIDA). Sie fordert in einem offenen Brief an Bundespräsident Weizsäcker die Einstellung von Waffenlieferungen an Iran und Irak, eine Stellungnahme der Bun desregierung gegen den Krieg sowie die Verurteilung der Kriegsverbrechen beider Länder und eine Intervention in der UNO und dem Europäischen Parlament für ein internationales Waffenembargo. Wie der Pressesprecher der OIDA, Behrouz Asadi, gestern gegenüber der taz erklärte, ist der Zustand der Hungerstreikenden bedenklich. Zwei Personen mußten bereits ins Krankenhaus eingeliefert werden. Eine 30jährige Iranerin, die bereits zweimal in die Klinik eingeliefert wurde und dort Infusionen bekam, hat inzwischen den Hungerstreik wieder aufgenommen. Inzwischen liegen zahlreiche Solidaritätserklärungen vor, darunter vom Bundesvorstand der Grünen, vom Mainzer Oberbürgermeister Hermann–Hartmut Weyel, dem Präsidenten der Mainzer Universität, Prof. Klaus Beyermann, und der Organisation Pax Christi. Die Bundesregierung reagierte bislang nicht auf die Aktion. Heide Platen