Diyarbakir

■ Die Folgen ziviler Verwaltung

Vorgestern begannen politische Gefangene im berüchtigten Gefängnis Diyarbakir einen Hungerstreik. Grund ist ein Wechsel in der Gefängnisleitung: Das Militärgefängnis wurde am 9.Mai feierlich der Aufsicht des Justizministeriums unterstellt. Mit der Übergabe der Gefängnisleitung ging die Rücknahme von Rechten einher, die sich die Gefangenen nach einem langen Hungerstreik im Februar erkämpft hatten: Längere Besuchszeiten, die Erlaubnis, Bücher und Zeitungen zu empfangen und während der Besuchszeiten kurdisch zu sprechen. Familienangehörige der Gefangenen unterstützen mit einem Sitzstreik die Forderungen der Hungerstreikenden. Unterdessen hungern die politischen Gefangenen in Anasya seit 17 Tagen. Sie fordern Abschaffung der Häftlingsuniform, Einlaß von Büchern und längere Besuchszeiten. Ömer Erzeren