Goldener Montag für Airbus und Boeing

■ Größter Auftrag in der Geschichte der Zivilluftfahrt aus den USA / Kleinvieh von Iberia und Interflug / McDonnell Douglas ausgepunktet

Beverley Hills/Paris/Bonn (rtr/ap) - Aufträge im Volumen von mehreren Milliarden US– Dollar, die ganze Familien von Passagier–Jets umfassen, hat die im Flugzeug–Leasing tätige International Lease Finance Corp. (ILFC) beim europäischen Airbus–Konsortium und dem US– Luft– und Raumfahrtkonzern Boeing Co. plaziert. Der US–Flugzeughersteller McDonnell Douglas Corp., der sich ebenfalls um Orders beworben hatte, ging dagegen leer aus. ILFC teilte am Montag im kalifornischen Beverley Hills mit, die bei Boeing georderten 100 Jets repräsentierten einen Wert von 3,69 Milliarden, die 30 bestellten Airbusse kosteten 1,35 Milliarden Dollar. Es handelt sich bei diesem Auftrag, der die Auslieferung der Flugzeuge in einem Zeitraum von sechs Jahren vorsieht, um den größten, der jemals in der Geschichte der Luftfahrt für Passagier–Jets vergeben wurde. Bei Boeing seien Flugzeuge der Typen „737“, „757“, „767“ und „747“ bestellt worden, bei Airbus die Typen „A320“, „A300“, „A310“ und „A340“. Ziel sei es, so ILFC, an der in den nächsten Jahren erforderlichen umfangrei chen Flottenerneuerung und Erweiterung bei zahlreichen Fluggesellschaften teilzuhaben. Schätzungsweise bestehe in den nächsten Jahren ein Bedarf an 2.600 neuen Jets. Die spanische Fluggesellschaft Iberia hat beim europäischen Airbus–Konsortium 15 Passagier– Flugzeuge vom Typ „A320“ fest geordert und Optionen für weitere sieben Jets des gleichen Typs erworben. Airbus teilte am Montag in Paris mit, die Flugzeuge mit einer Sitzplatz–Kapazität für 153 Passagiere seien mit CFM56–5– Triebwerken ausgerüstet und sollen die bislang von Iberia auf europäischen Routen eingesetzten Boeing „727“ ablösen. Über den Auftragswert machte Airbus keine Angaben. Zu guter Letzt scheint nun auch das Geschäft zwischen Airbus und Interflug perfekt. Die DDR will drei westliche Großraumflugzeuge vom Typ Airbus „A310“ erwerben. Das berichtete der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Erich Riedl, nach einem Gespräch mit dem Chef der DDR–Fluggesellschaft Interflug, Klaus Henkes, am Montag vor Journalisten in Ost–Berlin. Riedl glaubt, daß die DDR–Fluggesellschaft die westlichen Maschinen „so schnell wie möglich“ einsetzen will. Daß das 150–Millionen–Dollar–Geschäft noch an dem Problem der Cocom–Liste scheitern könnte, glaubt Riedl, Koordinator der bundesdeutschen Luft– und Raumfahrtindustrie, nicht.