Mit „Siegheil“ ins Grab

Rom (taz) - Mehrere tausend Personen säumten am Dienstag den Weg der Särge der beiden am Wochenende verstorbenen Führer des italienischen Neofaschismus, Giorgio Almirante und Pino Romualdi. An der Piazza Navona, wo in Sant Agnese der Trauergottesdienst stattfand, hoben an die 10.000 Gefolgsleute die Hände zum faschistischen Gruß und brüllten neben „Almirante lebt in uns weiter“ auch kräftige deutsche „Siegheils“. Vertreter der europäischen und lateinamerikanischen Rechten, einzeln aufgerufen, wurden frenetisch begrüßt. Am Vormittag - wohl um eine Teilnahme an der Trauerfeier zu vermeiden - hatte Senatspräsident Spadolini (wie schon am Vortag Staatspräsident Cossiga) dem verstorbenen Faschistenführer seine Referenz durch einen Besuch im Sterbezimmer erwiesen, beim Tod von Parteivorsitzenden in Italien allgemeine Übung. Werner Raith