: Europa vernünftig?
■ Die Teilung Europas ist anachronistisch geworden : Ein Appell an die Regierungschefs der Helsinki-Staaten
D O K U M E N T A T I O N Europa vernünftig?
„Die Teilung Europas ist anachronistisch geworden“: Ein
Appell an die Regierungschefs der Helsinki-Staaten
Mit einem offenen Brief wenden sich die Schriftsteller des Berliner Kongresses „Ein Traum von Europa“ an alle Regierungschefs der Unterzeichnerstaaten des Helsinki -Abkommens. Wir, eine kleine Gruppe von Schriftstellern aus verschiedenen Ländern, die sich unter dem Motto „Ein Traum von Europa“ in Berlin versammelt haben, möchten die Gelegenheit nutzen, Ihnen aus Anlaß des Gipfeltreffens in Moskau einige Fragen vorzulegen:
Sind nicht auch Sie der Ansicht, daß die Überwindung der Spaltung Europas auf die Tagesordnung der Politik gehört?
Vor 43 Jahren ging der 2.Weltkrieg zu Ende. In jüngster Zeit wurden auf beiden Seiten Raketen abgezogen. Ein erster Schritt, dem weitere folgen sollten, z.B. der Abzug fremder Truppen aus verschiedenen Ländern Europas.
Finden Sie nicht auch, daß die fortdauernde Teilung dieses Kontinents inzwischen anachronistisch geworden ist?
Zu einem wirklichen Frieden in Europa gehört nicht nur die quantitative Reduzierung von Waffensystemen und Truppen. Die Zugehörigkeit zu einem der beiden Militärbündnisse darf die Souveränität der Länder und Völker nicht länger einschränken und bedrohen. Auch die deutsche Frage ließe sich auf der Basis des Selbstbestimmungsrechts durch eine Friedensregelung mit beiden deutschen Staaten einvernehmlich lösen. (...)
Bitte antworten Sie uns!
Jacek Bochenski (Polen), Rachid Boudjedra (Algerien), György Dalos (Ungarn), Efim Etkind (UdSSR/Frankreich), Almeida Faria (Portugal) Jakov Lind (Großbritannien), György Konrad (Ungarn) Pierre Mertens (Belgien), Libuse Monikova (CSSR/Bundesrepublik Deutschland), Harry Mulisch (Niederlande), Adolf Muschg (Schweiz), Nenad Popovic (Jugoslawien), Susan Sontag (USA) und die Berliner Schriftsteller: Hans Christoph Buch, Marianne Frisch, Anna Jonas, Helga M. Novak, Hans Joachim Schädlich, Richard Wagner, Herbert Wiesner.
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