FALSCHER JACKSON

F A L S C H E R J A C K S O N Der Konzertveranstalter Concert Concept hat erneut vor dem Kauf gefälschter Karten für das Michael Jackson-Konzert gewarnt. Daß es solche Fälschungen gibt, sei schon allein daran abzulesen, daß in Berlin erst 30.000 Tickets verkauft wurden, während es in der BRD pro Konzert fast 60.000 Karten waren. Fälschungen seien auch für „Pink Floyd“ im Umlauf, ist sich Concept-Chef Schwenkow sicher: Auch dafür seien erst 20.000 Karten weg. Auf den Gedanken, daß kein Interesse für die wandelnde Galionsfigur der Schönheitschirurgen besteht, und gleiches auch für die drei übriggebliebenen Alt -Rocker gilt, ist wohl noch keiner gekommen.

Dickes Interesse an Jackson scheint es allerdings in der Jugendstrafanstalt PLötzensee zu geben. Dort sind gefälschte Karten entdeckt worden. Zwei Häftlinge stehen im Verdacht, die nachgemachten Tickets zum Preis von 25 Mark (in echt: 45 Mark) im Knast verkauft zu haben. Die Ermittlungen wegen Betrugsverdacht richten sich gegen fünf Personen. Justizsprecher Kähne versicherte aber, die Karten seien nicht in der Gefängnisdruckerei hergestellt worden. Der Handel wurde entdeckt, als ein Freigänger nach dem Kauf wegen des niedrigen Preises mißtrauisch wurde und sich der Knastleitung offenbarte. Als Käufer waren wohl Freigänger vorgesehen. Um alle Fälschungen zu entdecken, läßt Schwenkow Mitarbeiter der Frankfurter Karten-Druckerei einfliegen. Sie sollen beim Einlaß ertasten, ob die vorgezeigte Karte aus dem richtigen Papier besteht.taz