Poststempel Kubat-Dreieck

■ Autonome Republik will die Touris mit Postkarten versorgen

Poststempel Kubat-Dreieck

Autonome Republik will die Touris mit Postkarten versorgen

Wie aus bisher unbekannten Quellen, die angeblich dem bisher unbekannten Büro für „Kultur und Jugend auf Umwegen“ (K.U.J.A.U.) nahestehen, verlautete, wollen die Besetzer des Kubat-Dreiecks eine neue Strategie im Kampf gegen die Westtangente einschlagen.

Diesen Berichten zufolge fand im Rudi-Dutschke-Haus am Wochenende ein Kolloquium zum Thema „Planschen im Schatten der Mauer“ statt. Der WBA (Wasserbringausschuß), unter dessen Schirmherrschaft die Anhörung stattfand, fordert in seinem Abschlußkommunique die Anlage eines Swimming-Pools auf der bisher als Zeltplatz genutzten Fläche. Voraussetzung sei allerdings die personelle Verstärkung der Wasserbringausschuß. Auch müsse sich unverzüglich eine EWG (Erdwegbringgruppe) formieren.

Finanzieren soll sich das Projekt über Besucherspenden und den Postkartenverkauf, der im Laufe dieser Woche gestartet werden soll.

Der Besucherstrom vom Wochenende stimmt die Initiatoren optimistisch. Nachdem schon die viersprachigen Infoblätter von den Besetzern auf Begeisterung bei den Berlin-Besuchern stießen, hoffen die Besetzer auch in das Postenkarten -Business einsteigen zu können. Die ersten Motive sind schon abgelichtet: Neben der „Villa Glasnost“ und der „Che Allee“ gehört auch ein Foto von der „Autobahnraststätte Kubat -Dreieck“ zum Repertoire.

Noch keine Einigkeit konnte über die Gründung eines eigenen autonomen Postkartenselektiertrupps (PoST) erzielt werden. Fraglich ist außerdem, ob die Besetzer eine eigene Briefmarkenkollektion auf den Markt bringen wollen. „Bei uns ist ja alles umsonst, da hätten Briefmarken wenig Sinn“, weiß man die grundlegenden Nachteile des Kommunismus realistisch einzuschätzen.

Für die nächsten Wochenenden hoffen die Besetzer auf strahlenden Sonnenschein und viele Besucher - falls der Postkartenverkauf gut anläuft, will der neugegründete YSA (Yellowstoneausschuß) mit den Planungen für den ersten Berliner Nationalpark beginnen.Thomas Langhoff