Mol-Fässer in Brunsbüttel entdeckt

Mol-Fässer in Brunsbüttel entdeckt

Kiel (taz) - Im AKW Brunsbüttel sind doch noch 21 Fässer mit Plutonium aus der belgischen Atommüll-Bearbeitungsanlage gefunden worden. Die Fässer mit dem plutoniumhaltigen Innenfaß sind zwischen Ende der siebziger Jahre und 1985 von der Firma Transnuklear aus Mol nach Brunsbüttel gefahren worden. Daß sie in Mol rund 50 Kilo schwerer geworden sind das Innenfaß enthält 45 Liter einer unbekannten, krümeligen Masse - war schon 1987 unter der CDU-Landesregierung festgestellt worden. Angeblich hat es dann von Januar bis Mai gedauert, für ein Faß eine Transportgenehmigung nach Jülich zu bekommen. Die dortige Kernforschungsanlage stellte fest: Das Innenfaß enthält 0,45 Milligramm Plutonium, die in der Deklaration verschwiegen worden sind; sie stammen wahrscheinlich aus sogenanntem Dekontaminationsschlamm aus dem belgischen Reaktor BR 3. Schleswig-Holsteins Energieminister Günther Jansen will die 21 Fässer nach Mol zurückschicken. Töpfers Vorschlag, sie in die ehemalige Eisenerzgrube Konrad zu versenken, lehnt er ab. Jansen will die Abschaltung der AKWs baldmöglichst vor Gericht durchsetzen. In Krümmel lagern bereits 23.000 Kilo schwach und mittelradioaktive Abfälle, in Brunsbüttel 9.000 Kilo.Jörg Feldner