Grüne auf Sylt

Grüne auf Sylt

Sylt (taz) - Deutschlands nördlichster Zipfel hat gestern nachmittag seine vielleicht erste Demonstration erlebt.

Unter grünen Fahnen hatte sich gut die Hälfte der Bundestagsfraktion der Grünen auf der Nordseeinsel eingefunden, um die Diskussion über die aktuelle Nordsee -Katastrophe vor Ort anzutreiben.

Nachdem in Bonn in der vergangenen Woche ein von den Grünen beantragtes „Notprogramm gegen das Nordsee- und Ostseesterben“ gegen die Mehrheit von CDU, SPD und FDP gescheitert war, stießen die 22 Bundestagsabgeordneten auf der Insel auf mehr Gegenliebe.

So strömten nicht nur etwa 300 Kurgäste in das Congreß -Centrum Westerland auf Sylt, auch CDU-Bürgermeister Volker Hoppe begrüßte die blassen Bonner Abgeordneten mit den Worten:

„Mit Ihren ökologischen Forderungen rennen Sie bei uns offene Türen ein“.

„Wir haben die Zeche zu zahlen“ für die Industrie-Sünden des Festlandes. Auf dem Weg von Bonn an die Nordsee, den die Fraktion umweltbewußt hinter sich brachte, wurde bereits über ein Sommerprogramm gegen die Nord- und Ostsee -Katastrophe beraten. Außer den Überlegungen, bestimmte Firmen wie etwa „Texaco“ (bohrt im Watt nach Öl) oder Weichspüler-Produzenten zu boykottieren, fiel den Abgeordneten allerdings nicht viel ein. AK