Frauenhaus zerstört

■ Brand in autonomem Frauenhaus hat schlimme Folgen / Akute Raumnot für Frauen und Kinder

Immer noch ungeklärt ist die Ursache für den Brand in einem Frauenhaus in Spandau (siehe taz-Meldung von gestern). Die Polizei vermutet einen Kurzschluß im Schaltkasten, ein Sprecher fügt jedoch hinzu, daß die Ermittlungen in vollem Gange seien.

Der Brand brach aus, während sich zahlreiche Frauen und Kinder im Frauenhaus, einer aus drei Gebäuden bestehenden Anlage, befanden. Die meisten von ihnen konnten flüchten. Die kurz darauf eintreffende Feuerwehr mußte allerdings sechs Frauen und drei Kinder mit Drehleitern retten.

Die Folgen des Brandes sind katastrophal. Nach Beschreibung einer Mitarbeiterin brannte von den drei Häusern das größte Gebäude völlig aus, es besteht Einsturzgefahr. Darin befanden sich nicht nur Wohnräume, sondern auch die Büros mit sämtlichen Akten. Die ursprünglich dort lebenden Frauen und Kinder wurden auf die beiden kleineren Häuser verteilt. 50 Menschen teilen sich jetzt zehn Zimmer. Es gibt nur noch drei Duschen und zwei Herde. „Unsere Situation ist katastrophal. Es wird Monate dauern, das Haus instandzusetzen“, sagt die Mitarbeiterin. Heute erwarten die Frauen einen Senatsvertreter, um über weitere Schritte zu verhandeln. „Wir können zur Zeit keine neuen Frauen aufnehmen. Vielleicht könnten Container als Notunterkünfte aufgestellt werden.“ Spenden können auf das Postgirokonto 9402-103 überwiesen werden.

taz