Volle Dröhnung über Berlin

■ Alliierte beschließen erhebliche Erweiterung des Berlin-Flugverkehrs Anzahl der Flüge soll sich nahezu verdoppeln / Der Senat äußerte Genugtuung

Die USA, Großbritannien und Frankreich haben eine erhebliche Erweiterung des Luftverkehrs zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin vereinbart. Wie Sprecher der drei Botschaften in Bonn mitteilten, sollen künftig neben den drei bisher zugelassenen Fluggesellschaften drei weitere den Betrieb aufnehmen. Der Einigung waren lange Beratungen der Luftfahrtattaches der drei Alliierten vorausgegangen.

Nach den Vereinbarungen werden die gegenwärtig wöchentlich insgesamt 409 Hin- und Rückflüge zwischen Berlin und Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart durch 314 Hin- und Rückflüge erweitert. Hinzu kommen weitere 40 Flüge zu anderen Zielen. Neben den Fluggesellschaften Pan Am, British Airways (BA) und Air France werden neu zugelassen die amerikanischen Fluggesellschaften American Airlines (AA) und Transworld Airlines (TWA) und eine noch ungenannte französische Gesellschaft.

Die Verhandlungen darüber seien noch im Gange. Wegen des besonderen Status von Berlin darf die Lufthansa die Stadt nicht selbst anfliegen. Die Fluggesellschaften werden nach Angaben der amerikanischen Botschaft ihre zusätzlichen Flüge in naher Zukunft aufnehmen. Mit der Entscheidung werde dem gewachsenen Interesse an Berlin-Flügen Rechnung getragen. Außerdem werde der Wettbewerb befördert und der Service der Berlin-Flüge verbessert.

Der Senat äußerte seine Genugtuung. Durch einen verstärkten Wettbewerb werde sich der Service im Berlin-Luftverkehr insgesamt verbessern, sagte der Regierende Bürgermeister Diepgen. Er forderte von den Fluggesellschaften im Interesse des Umweltschutzes und auf Grund der innerstädtischen Lage der Flughäfen, in Berlin verstärkt modernstes Fluggerät einzusetzen, das den strengsten internationalen Lärmschutzanforderungen gerecht wird.

taz