Marcel Duchamp

(Monsieur Avantgarde, ZDF, 22.10 Uhr) Noch 20 Jahre nach seinem Tod gibt seine Kunstproduktion Rätsel auf, meint der Pressetext und fragt: Wer war dieser Duchamp? Was hat er eigentlich gemacht? Marcel Duchamp: „Ich habe eigentlich nie arbeiten müssen, um leben zu können. Und arbeiten, um zu leben, ist meiner Meinung nach im Blick auf die Ökonomie ein bißchen idiotisch. Ich hoffe sehr, daß man eines Tages leben kann, ohne arbeiten zu müssen. Dank diesem meinem Glück konnte ich mich immer vor dem Schlimmsten bewahren. Ich habe sehr zeitig erkannt, daß man sein Leben nicht mit zuviel Gewicht, mit zuviel Aufgaben, mit einer Frau, Kindern, einem Landhaus, einem Auto u. ä. belasten darf, zum Glück habe ich das sehr früh erkannt ... Ich habe niemals ein großes Unglück erlitten, niemals Kummer oder Nervenschwäche gehabt. Und auch die Anstrengung, die Qual des Schaffensaktes ist mir fremd, weil die Malerei für mich nie diese Ausflußfunktion hatte, ich nie den unabweislichen Drang zum Selbst-Ausdruck verspürte. Ich hatte nie dieses eigenartige Bedürfnis, morgens und abends und immerfort zu zeichnen, Skizzen anzufertigen usw.“

Duchamp 1966, in einem Gespräch mit Pierre Cabanne: „Es gibt Bücher, die ich nie gelesen habe und auch nie lesen werde. Proust beispielsweise, den habe ich im Grunde nie gelesen.“

„Ich bleibe im Schatten. Das ist wunderbar. Während alle anderen in der Sonne liegen, um braun zu werden. Ich verabscheue das.“

Zu Breton: „Unsere Freundschaft gehört zur schwierigen Sorte: wir spielen nicht Schach miteinander, verstehen Sie?“